Liebe Jana, Lieber Nico
Herzlichen Dank für euren Reisebericht und dass ihr eure Erfahrungen mit uns teilt. Ihr wart absolut tolle, fleissige und sehr sympathische Helfer.
Reisebericht von Nico & Jana:
Uns nahm immer schon Wunder, woher unsere Moha eigentlich kommt, wie sie vermutlich gelebt hat und wie sie ihr Leben im Hundeheim verbracht hat. Deshalb wollten wir beim Grosseinsatz im Mai 23 mit den Vereinsmitgliedern von Hundehilfe Ungarn mit dabei sein.
Am Donnerstag wurden wir herzlich von den Vereinsmitgliedern von Hundehilfe Ungarn in der Pension „Koller Panzio“ in Empfang genommen. Anschliessend fuhren wir in die Villa Wuff, das Hundeheim von Bonyhad, welches von der Hundehilfe Ungarn, eröffnet wurde.
Das Hundeheim ist etwas ausserhalb und schön an einem See gelegen. Zu Beginn waren wir ein bisschen verunsichert, da wir darauf hingewiesen wurden, vor welchen Hunden wir Acht geben müssen. Auch waren die Hunde sehr aufgeregt und haben daher laut gebellt. Daran haben wir uns aber sehr schnell gewohnt. Gleich zu Beginn haben wir Melinda, die Hundeheimleiterin kennengelernt. Sie kümmert sich um die ganzen süssen Hunde und gibt ihnen jeden Tag reichlich zu Essen . Dabei ist sie zum Glück nicht alleine: Sie hat Helferinnen, die Zwinger putzen oder für die Hunde das Essen zubereiten. An diesem ersten Tag haben wir vor allem den mit Spenden voll beladenen Bus ausgeräumt und alles sortiert. Als wir eine Pause gemacht haben und auf Material gewartet haben sind wir mit Carlo, der schon eine Weile in der Villa Wuff lebt, ein bisschen spazieren gegangen. Dieser hat sich unglaublich gefreut ein bisschen Freiheit zu riechen und die nähere Umgebung an der Leine zu erkunden.
Abends haben wir gemeinsam in der Pension gegessen und anschliessend einige interessante Diskussionen gehabt. Wir waren sehr erstaunt als wir gehört haben, was die Vereinsmitglieder alles ehrenamtlich in ihrer Freizeit für die Hundehilfe machen: Spenden sammeln, Hunde vermitteln, Schnüffelteppiche und anderes selbst herstellen und verkaufen, Ferien nehmen für die Arbeit in den Hundeheimen, Events planen und und und… sie haben alle ein sehr grosses Herz für die Hunde und investieren sehr viel ihrer Lebenszeit und auch Geld in die Arbeit für den Verein. Was uns besonders gefallen hat ist, dass sie aber ihren Humor trotz vielen schlimmen Schicksalen, die sie in den Hundeheimen erleben, nicht verlieren. Wir haben sehr viel gelacht und uns bei ihnen sehr wohlgefühlt !
Der zweite Tag wurde sehr anstrengend und lange. Zu Beginn haben wir das Holz für das Verkaufshaus sortiert, von hunderten Nägeln befreit und an die Sonne zum Trocknen gelegt. Da einiges an Material für den Aufbau des Hauses fehlte, musste dieses im nahe gelegenen OBI besorgt werden. Während dessen hatten wir Zeit noch mit weiteren Hunden spazieren zu gehen oder auch zu kuscheln. Es hat unser Herz erfreut, als wir gemerkt haben, dass sich die Hunde sehr über menschliche Zuneigung freuen und ihnen die kurzen Spaziergänge viel Spass machen.
Nach dem Vergnügen mit den Hunden ging es aber schnell wieder an die Arbeit: Der alte Spielplatz wurde komplett abgerissen und mit einer Kettensäge zerkleinert. Anschliessend haben wir mit dem Hausaufbau begonnen. Weil aber einige Teile gefehlt haben (das Haus stand bereits in der ehemaligen Tötungsstation), mussten wir improvisieren, um das Haus vollständig wieder zusammenzubauen. Teamwork war gefragt. Nach einem langen aber erfüllten Tag verbrachten wir wieder gemeinsam einen schönen Abend wo viel gelacht wurde aber auch ernste Themen diskutiert worden sind. Wir merkten allmählich immer mehr, dass keine Hilfe zu viel ist.
Am dritten Tag sind wir gemeinsam mit Lea und ihrem Freund in das Hundeheim in Nagyatad gefahren, um mit eigenen Augen zu sehen wo Moha herkommt. Auch für Nagyatad haben wir einige Sachspenden transportiert.
Zuerst sind wir zum Gnadenhof von Betty gefahren, welche alle möglichen Tiere aufnimmt, sie „aufpeppelt“ und wenn möglich wieder in die Freiheit lässt. Den aufgenommenen Haustieren, darunter Ponys, Ziegen, Schweine, Rehe, Hunde, und noch mehr, bietet sie ein schönes Zuhause in dem die Tiere geliebt und umsorgt werden. Für uns war es sehr ungewohnt, dass sie so eng mit den Tieren zusammenleben: Neben einigen Vögeln, zwei Hunden und drei Katzen befand sich auch ein junges Rehkitz im Haus, welches wir füttern durften. Die Ziegen haben wir reichlich mit Rübli, Salat und Äpfeln versorgt. Betty und ihre Familie sind sehr gastfreundlich und haben uns zum Zmittag „Lángos“, ein ungarisches Gebäck, serviert.
Mittags sind wir dann zum Vereinshaus des Tierheim Nagyatad gefahren haben die Spenden ausgeladen. Hier werden operierte Hunde, so z.B. hat Lia, eine Hündin, ihr Bein amputieren musste, und kranke Hunde untergebrach. Wir konnten mit den Hunden kuscheln und spielen, während Lea bereits erste Fotos sowie Videos von den neuen Hunden gemacht hat, damit diese später auf der Website veröffentlich werden können. Anschliessend sind wir ins 5 Minuten entfernte Hundeheim gefahren. In diesem Heim sind nicht wie in Bonyhad nur 1 Hund pro Zwinger sondern jeweils 2 (wenn dies die Hunde zulassen und sich mögen) untergebracht. Das Tierheim beherbergt zwar mehr Hunde aber ist flächenmässig mit dem in Bonyhad zu vergleichen. Der Platz zwischen den Zwingern ist aber deutlich enger. Wir haben anschliessend viele Fotos und Videos von Neuankömmlingen oder alt bekannten gemacht, sodass die Website aktuell bleiben kann.
Wir haben die Hunde sehr ins Herz geschlossen und die Arbeit in den Hundeheimen hat uns so beeindruckt, dass wir auf der Rückfahrt uns dafür entschieden haben in der Zukunft wieder nach Ungarn zu fahren, um den Verein tatkräftig zu unterstützen.
Auch am letzten Abend haben wir zusammen mit den neu eingetroffenen Helfern gegessen und einen schönen letzten Abend in Bonyhad verbracht. Am Sonntag sind wir morgens nach dem gemeinsamen Frühstück mit dem Auto wieder Richtung Budapest gefahren, um mit dem Flugzeug zurück in die Schweiz zu fliegen.
Wir sind von den einzelnen Vereinsmitgliedern, welche jedes Jahr etliche Ferientage und Freizeit für die Hundehilfe Ungarn geben, um den Hunden in Ungarn ein besseres Leben zu ermöglichen, sehr beeindruckt. Eure Arbeit ist sehr wertvoll!